Mittwoch, 12. April 2017

Pulitzer Preis 2017 für Panama Papers

Ehre, wem Ehre gebührt

 

Im August 2016 hatte ich hier das Buch Panama Papers der beiden für die Süddeutsche Zeitung arbeitenden Journalisten Bastian Obermayer und Frederik Obermaier vorgestellt, das nur wenige Tage nach der Veröffentlichung dieses bislang größten Daten-Leaks vorgestellt wurde. Die Reporter hatten einen nicht abreißenden Informationsstrom von einem bis heute unbekannten Whistleblower erhalten, den sie mit den ihnen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten nicht bewältigen konnten. Deshalb baten sie um die Hilfe des International Consortium for Investigative Journalists (ICIJ) in Washington D. C., von wo aus 100 Journalisten aus der ganzen Welt für die Mitarbeit an der Datensichtung und -aufbereitung gewonnen werden konnten.

Nun hat das ICIJ stellvertretend für alle an den Recherchen beteiligten Journalisten den Pulitzer Preis 2017 erhalten. Die Redakteure und Autoren Obermayer und Obermaier kamen hierfür nicht in Betracht, weil sich der Preis nur an US-Journalisten und Medien richtet. 

Quelle: www.pulitzer.org
Da die Reaktionen aus der Politik bislang überwiegend eher an eine Mischung aus hektischer Betriebsamkeit und Nebelkerzen erinnern, bleibt die Hoffnung, dass die Aufmerksamkeit durch den Pulitzer Preis das Problem der massiven Steuerhinterziehung wieder nach vorn bringt, damit die skrupellose Bereicherung von einem Prozent der Menschheit auf Kosten der übrigen 99 % zumindest eingedämmt wird.

Was es genau mit den Panama Papers, Whistleblowern und anderen Enthüllungen dieser Art auf sich hat, steht hier.