Ehre, wem Ehre gebührt
Im August 2016 hatte ich hier das Buch Panama Papers der beiden für die Süddeutsche Zeitung arbeitenden Journalisten Bastian
Obermayer und Frederik Obermaier vorgestellt, das nur wenige Tage nach
der Veröffentlichung dieses bislang größten Daten-Leaks vorgestellt wurde.
Die Reporter hatten einen nicht abreißenden Informationsstrom von einem
bis heute unbekannten Whistleblower erhalten, den sie mit den ihnen zur
Verfügung stehenden Möglichkeiten nicht bewältigen konnten. Deshalb
baten sie um die Hilfe des
International Consortium for Investigative Journalists (ICIJ) in
Washington D. C., von wo aus 100 Journalisten aus der ganzen Welt für
die Mitarbeit an der Datensichtung und -aufbereitung gewonnen werden
konnten.
Nun hat das ICIJ stellvertretend für alle an den Recherchen beteiligten Journalisten den Pulitzer Preis 2017
erhalten. Die Redakteure und Autoren Obermayer und Obermaier kamen
hierfür nicht in Betracht, weil sich der Preis nur an US-Journalisten
und Medien richtet.
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Quelle: www.pulitzer.org |
Da die Reaktionen aus der Politik
bislang überwiegend eher an eine Mischung aus hektischer Betriebsamkeit
und Nebelkerzen erinnern, bleibt die Hoffnung, dass die Aufmerksamkeit durch den Pulitzer Preis
das Problem der massiven Steuerhinterziehung wieder nach vorn bringt,
damit die skrupellose Bereicherung von einem Prozent der Menschheit auf
Kosten der übrigen 99 % zumindest eingedämmt wird.
Was es genau mit den Panama Papers, Whistleblowern und anderen Enthüllungen dieser Art auf sich hat, steht hier.