Dienstag, 2. April 2019

Welt-Kinderbuchtag - ein Blick zurück

Seit 1967 wird an jedem 2. April der Internationale Kinderbuchtag begangen. Dieser Blog ist nicht gerade als erste Adresse bekannt, wenn es um Empfehlungen für Kinderbücher ging, aber ich habe mich erinnert, was mich begeistert hat, als ich selbst noch ein Kind war, und welche Bücher ich mit meinen Kindern angesehen oder ihnen vorgelesen habe.

Damals: Bücher in den 1960-er und 1970-er Jahren

 


Ich konnte schon sehr früh lesen. Nicht weil meine Eltern all ihren Ehrgeiz dort hineingelegt hätten oder ich die intellektuelle Überfliegerin gewesen wäre, sondern weil es Phasen in meinem Leben gab, die lesend am besten zu überstehen waren. Woran ich mich sehr gern erinnere, sind die Bücher, in denen der Igel Mecki die Hauptrolle spielte. Mit dem Pinguin Charly, dem Schrat und den sieben Goldhamstern,

die immer wieder gerettet werden mussten, hat er praktisch die ganze Welt bereist. Sprachlich waren die Bücher so, wie es damals üblich war: Am Titel des Buches "Mecki bei den Negerlein" stieß sich früher niemand. Das kam erst später. Ich glaube, ich habe heute noch ungefähr zehn Mecki-Bände. Jeden Band habe ich mehrmals gelesen.

Ganz klare Favoriten waren auch die Bücher von Astrid Lindgren. Nur Karlsson vom Dach war mir unsympathisch, aber Pippi als Kontrast zu den eigentlich kreuzbraven Geschwistern Annika und Tommy war super.

Später zählten Krabat von Otfried Preußler und Die unendliche Geschichte von Michael Ende zu meinen Lieblingsbüchern. Und ich bekenne, auch wenn jetzt manche vor Entsetzen vom Stuhl fallen sollten: Ich war ein echter Fan von Hanni & Nanni. In meinem Mädchen-Bücherregal standen alle Bände! Irgendwann habe ich die Serie allerdings auf dem Flohmarkt verhökert. Meine Begeisterung hat damals nur in einer bestimmten Zeit gehalten. Die anderen Bücher habe ich immer noch und habe auch nicht vor, mich von ihnen zu trennen.

Kinderbücher in den 1990-er Jahren und Anfang der 2000-er Jahre

 


Was damals für kleine Kinder vor dem eigentlichen Vorlesealter total angesagt war, waren die Wimmelbücher von Ali Mitgutsch. Szenen, die ein Kind auch aus dem eigenen Alltag kennt, waren da zeichnerisch umgesetzt und jedes einzelne Bild mit zahllosen Personen und Details angefüllt. Meine Kinder fanden das sehr spannend, ganz nebenbei war das gemeinsame Angucken eine gute Konzentrationsübung.  



In den 1990-ern hat Markus Osterwalder einen großen Erfolg mit Büchern der Figur Bobo Siebenschläfer gehabt. Ob dieser Erfolg angehalten hat, weiß ich nicht. Alle Kinder um uns herum und auch meine eigenen waren als Dreijährige hin und weg von diesem gezeichneten Tier. Ich war für jeden Tag dankbar, an dem die beiden nicht daraus vorgelesen haben wollten. Kurz: Ich habe das Vieh gehasst. Wo die drei Bobo-Bücher abgeblieben sind, weiß ich nicht. Mögen sie mir nie wieder über den Weg laufen.


Richtig, richtig toll waren die Bücher von Sven Nordqvist mit dem alten, grantelnden Pettersson und seinem cleveren Kater Findus. In der schwedischen Einöde gehen sich die beiden zwar hin und wieder auf die Nerven, aber letztendlich sind sie einander die besten Freunde. Unvergessen das Buch Morgen, Findus, wird's was geben, in dem sich Pettersson den Fuß verstaucht und keinen Weihnachtsbaum schlagen kann. Doch da wird flugs einer selbst gebastelt. In unserem Regal standen mehrere Bücher dieser Reihe, und ich könnte jetzt nicht sagen, welches das beste von ihnen ist.


Sehr amüsant und auf eine besondere Weise liebevoll war die Buchreihe rund um Mama Muh. Unverkennbar war wieder Sven Nordqvist am Werk, hier gibt es aber nur tierische Hauptfiguren. Mama Muh mag sich nicht mit dem ihr zugedachten Leben als Milchlieferantin abfinden und kommt auf immer neue Ideen, die sie tatkräftig und unerschrocken umsetzt. Selbstverständlich kann eine Kuh zum Beispiel ein Baumhaus bauen oder wie die Kinder, die sie den ganzen Tag beobachtet hat, rutschen. Ihr Freund Krähe beäugt sie zu Anfang immer skeptisch, ist dann aber immer zur Stelle, wenn Mama Muh Unterstützung braucht. 

Harry Potter löste hier nur gedämpfte Begeisterung aus. Ich habe meinen Kindern die ersten drei Teile vorgelesen, dann hatten sie genug vom Zauberschüler. 

Mein Sohn wurde dann ein großer Fan von Die Chroniken von Narnia von Clive S. Lewis. Als ich ihm alle sieben Bände vorgelesen und den allerletzten Satz beendet hatte, sagte er: "Noch mal!" Ein besseres Kompliment kann ein Kinderbuch doch nicht bekommen, oder? 

Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit!

3 Kommentare:

  1. Einige dieser Bücher kommen mir bekannt vor, andere wiederum nicht. Was als ehemaliger DDR-Bürger ja nicht verwunderlich ist. Zu meinen Lieblingsbüchern gehörten früher "365 Gute-Nacht-Geschichten", "Igel Izo", "Timur und sein Trupp" und noch einige andere. Später habe ich dann "Der Trotzkopf" bekommen, was ich immer wieder verschlungen habe. Als sich unsre Kinder für die "Heidi" Serie interessierten, habe ich mir das Originalbuch von Johanna Spyri besorgt und es gern gelesen. Auch ihre anderen Kindergeschichten finde ich sehr interessant, berichten sie doch aus dem Leben vor weit mehr als 100 Jahren. Als Geschichte über Kinder fand ich die "Schwabenkinder" sehr interessant. Dieses Buch kann ich jedem empfehlen.

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  2. Die ersten drei Bücher kenne ich nicht. "Der Trotzkopf" habe ich auch gelesen, die Begeisterung hat aber nur für ein Mal gereicht. "Heidi" habe ich ebenfalls gelesen, bin mir aber nicht sicher, ob ich es auch meinen Kindern vorgelesen habe. Es ist auf jeden Fall ein schönes Buch.
    Geht es bei "Schwabenkinder" um die Kinder aus armen Familien, die für kleines Geld geschuftet haben? Der Titel kommt mir so bekannt vor.

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  3. Ja, sie mussten zu Fuß vom Montafon und einigen anderen armen Regionen Österreichs bis nach Schwaben laufen. In Meersburg am Bodensee soll es einen richtigen Kindermarkt gegeben haben, desgleichen auch in Ravensburg. Nur spricht man dort wohl auch heute noch nicht so gern darüber.

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