Die Vulkaninsel erhob sich damals mit viel Dampf, Brodeln und reichlich Schwefelgestank vor der sizilianischen Ortschaft Sciacca aus dem Meer und wurde praktisch sofort zur Projektionsfläche unterschiedlichster Wünsche und Begehrlichkeiten.
Für den örtlichen Pastor hatte hier der Teufel seine Hände im Spiel, der deutsche Geologe Friedrich Hoffmann sah in dem neuen Eiland ein großartiges Forschungsobjekt. Er war es auch, der die Insel nach dem sizilianischen König Ferdinand II. benannte: Ferdinandea. Er war zufällig mit seinem französischen Kollegen Constant Prévost vor Ort und beide verfolgten das seltene Schauspiel 50 Kilometer vor Sizilien.
Auch aus Frankreich kam ein Schiff mit der Absicht, sich den auch nach dem Ende der großen Eruptionen immer noch unruhigen Haufen aus Vulkangestein unter den Nagel zu reißen. Die Franzosen kreierten mit 'Giulia' den dritten Namen für die Insel. Dieser sollte an den Monat Juli erinnern, in dem sie entstanden ist.
Nicht nur militärisch-strategische Gründe sorgten dafür, dass in Sciacca ein ungewohnter touristischer Boom einsetzte. Der französische König Louis-Philippe I. kam, ohne Ferdinandea überhaupt gesehen zu haben, auf die Idee, von deren mutmaßlich vorhandenen Heilquellen zu profitieren und sie zu einem Kurort zu machen. Die Vorstellung eines neuen Vichy im Mittelmeer begeisterte ihn. Doch als sich bereits die ersten Kurgäste eingefunden hatten und sich auch die Presse für das Thema interessierte, machte der Geologe Hoffmann eine Entdeckung, die alles änderte.
Lesen?
Ferdinandea - Die Insel der verlorenen Träume ist 2021 beim Südverlag erschienen und kostet als gebundenes Buch mit Lesebändchen 24 Euro.
gemeinfreies Bild, das Ferdinandeas Entstehung zeigt; Link: Ferdinandea – Wikipedia |
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