Diesmal zwei Monate im Überblick
Es war so nicht geplant, aber Anfang September habe ich es nicht geschafft, den gewohnten Monatsrückblick für den August zusammenzustellen. Deshalb werde ich euch zeigen, über welche Bücher ich in den letzten beiden Monaten geschrieben habe.
Das war der August
Was geht in diesem schwedischen Großraumbüro vor? Wird Björn tatsächlich von seinen Kollegen gemobbt oder ist er psychisch so am Ende, dass er sich die Existenz des Zimmers, das außer ihm niemand zu sehen scheint, nur einbildet? Jonas Karlsson lässt seinen Lesern in Das Zimmer hier genug Spielraum, sich selbst ein Urteil zu bilden.
Am 24. Juni 2016 wurde das Buch im Literarischen Quartett vorgestellt (ab 13:15). Mich hat es nicht wirklich überzeugen können, deshalb nur:
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Am 12. August war es wieder Zeit für ein Self-Publishing-Buch: Christiane Kördel hat mit Seezeichen 13 ihre Heimat Konstanz zum Schauplatz eines Krimis gemacht. Ines Fox, die Inhaberin der Webdesign-Firma Foxinet, tritt dabei als unfreiwillige Ermittlerin auf, die auf charmante Weise in so manche Szene hineinstolpert, wobei es auch schon mal gefährlich für sie wird.
Die Autorin erzählt auf ihrer Homepage einiges über sich und ihre erste Buchveröffentlichung. Für die gut gemachte Unterhaltung:
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Mit dem Buch Wie Sie den Schwedenkrimi des Jahrhunderts schreiben von Henrik Lange habe ich einen Titel vorgestellt, der die gängigen Klischees dieses Literaturgenres auf witzige Weise aufs Korn nimmt. Lange ist von Haus aus Cartoonist und kombiniert in seinem "Leitfaden" humorvolle Zeichnungen mit passenden Kommentaren.
Ein prima Buch für Leute mit Humor, das sich auch zum Verschenken eignet. Darum:
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Am letzten Freitag im August ging es um einen Roman, der quasi aus einem Guss geschrieben ist: Die Hundert Brüder von Donald Antrim hat keine Kapitel und einen Mangel an Absätzen. 99 von 100 Brüdern treffen sich auf dem Landsitz des verstorbenen Vaters, um gemeinsam dessen Urne zu suchen und die Beisetzung zu organisieren. Doch das Treffen in dem maroden Gemäuer versinkt im Chaos. Die Bibliothek wird angesichts der Aneinanderreihung von Katastrophen zu einem Trümmerfeld, und es ist erstaunlich, dass von den Anwesenden niemand ums Leben kommt.
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Der September
Dieser Büchermonat hat mit einem der schönsten Bildbände begonnen, den ich kenne: Die Fotos des Wahl-Mallorquiners Josep Planas I Montanya für das Buch Mallorca clásica lassen das "alte" Mallorca wieder auferstehen: Fotos von menschenleeren Stränden, den allerersten Hotels, die den Pauschaltourismus einläuteten und Palma de Mallorca in den 1960-er Jahren sind eine Zeitreise, die allen Fans der Insel gefallen dürfte.
Ein kurzer Film (engl./span.) gibt einen Einblick in das Leben des Fotografen.
Ganz klar, wie viele Daumen es für dieses Buch gibt:
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Mit Paula hatte ich bereits vor einiger Zeit ein Buch von Isabel Allende vorgestellt, am 17. September war es Im Bann der Masken. Dieses Jugendbuch ist der letzte Band einer Trilogie und bereits 2004 erschienen. Die Reisejournalistin Kate Cold, ihren Enkel Alex sowie die Brasilianerin Nadia führt ihr Abenteuer in den Dschungel von Äquatorialafrika, wo sie zunächst nur nach zwei verschwundenen Missionaren suchen wollen. Doch die Situation ist viel schlimmer als gedacht.
Hier gibt es einen Auszug der Hörbuchfassung.
Das Buch gehört meiner Ansicht nach nicht zu den stärksten Titeln von Allende:
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Der amerikanische Autor Bret Easton Ellis veröffentlichte 1994 den Roman Die Informanten in der Originalfassung. Er schildert darin das Leben der jungen Reichen in Los Angeles während der 1980-er Jahre. Gefühlskälte, Abgestumpftheit und Brutalität sind die wesentlichen Eigenschaften dieser Menschen, die für eine Unterbrechung ihrer Langeweile nicht nur ihr eigenes Leben riskieren, sondern auch das ihrer Mitmenschen gleichgültig aufs Spiel setzen.
Etliche Szenen sind so brutal und schonungslos, dass ich über einen Abbruch nachgedacht hatte. Zu mehr kann ich mich deshalb nicht aufraffen:
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Hannover - ein deutsches Machtzentrum war das letzte Buch, das ich im September vorgestellt habe. Lutz Hachmeister versucht zu ergründen, inwieweit die Fäden, die das hannöversche Netzwerk ausmachen, auch in die Bundespolitik vordringen und wer sich überhaupt als Teil einer Art "Hannover-Connection" bezeichnen darf. Der Titel soll ein Sachbuch sein, deshalb habe ich ein Mindestmaß an Sachlichkeit erwartet. Leider vergeblich. Dass durch zu viel Detailverliebtheit an den falschen Stellen, einige sachliche Fehler sowie das Fehlen einiger Persönlichkeiten, die die Geschicke der Landeshauptstadt bestimmt haben oder noch bestimmen, einige Abstriche gemacht werden müssen, spielt da fast schon keine Rolle mehr. Wegen der guten Lesbarkeit sind aber
Über die ARD-Mediatek lässt sich der ebenfalls von Hachmeister stammende Film Der Hannover-Komplex für einen begrenzten Zeitraum abrufen.
Das war die Rückschau auf die letzten beiden Monate. Ich wünsche euch viel Spaß damit und hoffe, dass ihr auch im Oktober verfolgt, was hier passiert.
Danke für die Zusammenfassung - hatte tatsächlich einige Rezis verpasst. ;)
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Claudia
Wie konnte das nur passieren? ;-)
LöschenLiebe Grüße, Ina