Freitag, 2. März 2018

# 138 - Märchenhafte Geschichte für alle

Warum werden die Uhren im Herbst umgestellt?

 

Die Familie Schina, bestehend aus den Eltern und der achtjährigen Lenka, ist fast ununterbrochen mit dem Zug unterwegs. Der Vater Leosch ist ein sehr kreativer Erfinder, und um seine Neuheiten verkaufen zu können, muss er sie seinen Interessenten direkt zeigen und vorführen. In der Zeit der Habsburgermonarchie, in der Der Mann in der Uhr von Vratislav Maňák spielt, war das Telefon der Gipfel der Telekommunikation. Im Augenblick ist die Familie dabei, ein zusammenklappbares Hotelzimmer in ganz Europa anzubieten. 
Lenka ist sehr aufmerksam, wissbegierig und genau. So kommt es, dass sie, als die Familie eines Tages auf dem Bahnhof von Böhmisch Mohnberg aus dem Zug steigt, bemerkt, dass mit der Bahnhofsuhr etwas nicht in Ordnung ist. 

Der menschliche Zeiger

 

Lenka hört über sich einen leisen Gesang, der eindeutig aus der großen Bahnhofsuhr mit ihren goldenen Zeigern kommt. Doch bei näherem Hinsehen bemerkt sie, dass der kleine Zeiger gar kein richtiger Zeiger ist: Uhrmachermeister Weiß hat dessen Stelle eingenommen, nachdem sein Konkurrent, der Uhrmachermeister Finster, ihn gestohlen hat. Finster tat es aus Rache, weil er den vom Bürgermeister ausgeschriebenen Wettbewerb um den Bau einer neuen Bahnhofsuhr gegen Weiß verloren hatte. Seit etlichen Jahren schon ersetzt der bestohlene Uhrmacher nun schon den fehlenden Zeiger, und sein Handwerkerstolz verbietet es ihm, seine mit viel Liebe und Aufwand hergestellte Uhr unvollständig zu lassen. Doch mit der pfiffigen Lenka kommt nun  Hilfe aus einer unerwarteten Richtung. Das Mädchen und der Uhrmacher versuchen, den gestohlenen Zeiger zurückzuholen und begeben sich dafür in große Gefahr. Dabei kommt ihnen eine andere praktische Erfindung von Lenkas Vater zu Hilfe.

Wie war's?

 

Der Mann in der Uhr ist eine Art Märchen, das sich sowohl für Kinder als auch für Erwachsene eignet. In der Handlung sowie in den sehr liebevoll gestalteten Illustrationen kommt deutlich der Jugendstil zum Ausdruck, der in dieser Zeit seine Hochphase hatte. Das Buch ist eine Mischung aus Krimi und Steampunk und schließt mit einer Erkenntnis, die der Uhrmachermeister Weiß aus den Erlebnissen mit Lenka gewonnen hat. Auch die Frage nach der Umstellung der Uhren wird beantwortet.

Vratislav Maňák wurde in Westböhmen geboren und hat Medienwissenschaften und Journalismus studiert. 2012 gewann er für sein erstes Buch den tschechischen Jiří-Orten-Literaturpreis.
Die Illustrationen stammen von Igor Kuprin. Kuprin hat in Hamburg Illustration studiert, seine Illustrationen sind in über einhundert Büchern sowie mehreren Zeitschriften veröffentlicht worden. 

Der Mann in der Uhr ist im Februar 2018 im Karl Rauch Verlag. Das gebundene Buch mit Lesebändchen kostet 16,-- Euro. 
Ich bedanke mich bei der Agentur Schwind Kommunikation, die mir den Titel zur Verfügung gestellt hat.

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