Self-Publisher haben mich am meisten beschäftigt
Der Monat begann mit einem SP-Titel: In Invocabit von Pierre Maurice erhält ein wandernder Augustinermönch in Deutschland 1250 Post von seinem Vater aus dem schweizerischen Wallis, die ihn dazu bringt, so schnell wie möglich den Heimweg anzutreten. Er wird vom Pech verfolgt, hat aber auch immer wieder Glück im Unglück: Als in den Alpen schon im Oktober der Winter heftig einbricht, wird er von einem greisen Paar aufgenommen und versorgt. Später gerät er in die Fänge einer Wirtin und Bordellmutter, deren behinderte Tochter als Prostituierte arbeitet und ihn für Zwecke benutzt, die seinem Ordensgelübde zuwiderlaufen. Er wird dort zudem Zeuge des illegalen Treibens eines hohen Geistlichen und gerät ins Visier der Inquisition.
Die Idee war gut, die Umsetzung hätte gern mit weniger Psalmen auskommen dürfen, die in voller Länge sowohl in lateinischer als auch deutscher Sprache angeführt werden. Das machte das Lesen an manchen Stellen etwas zäh. Nach meiner Einschätzung reicht es aber für
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Mit Die neuen zehn Gebote von Andreas Lehmann ging es dann weiter, allerdings weniger religiös, als der Titel erahnen lässt. Der Autor macht sich Gedanken darüber, wo wir Halt und Beistand finden, wenn uns der wahre Glaube abhanden gekommen ist. Er schreibt über die Ersatzgötter unserer Zeit, indem er sich jedes der zehn Gebote vornimmt und ihre Botschaft dem modernen Leben anpasst. Leider bleibt Lehmann nicht konsequent beim Thema, sondern opfert die Ernsthaftigkeit des Anliegens dem einen oder anderen Lacher, was das Niveau des Buches sehr verflacht.
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Am 17. Juni ging es mit Die Frau, die allen davonrannte von Carrie Snyder weiter: Die jetzt 104-jährige Aganetha Smart gewann als 20-Jährige 1928 bei den Olympischen Spielen in Amsterdam die Goldmedaille für Kanada im 800-Meter-Lauf der Damen - einer Disziplin, die damals erstmals auch für Frauen erlaubt war und bereits unmittelbar danach bis 1960 wieder verboten wurde. Zum Schutz der Frauen, versteht sich. Aganetha wird nun von zwei jungen, ihr unbekannten Leuten aus dem Altenheim geholt und unternimmt unversehens eine Reise in ihre Vergangenheit. Im Rückblick tut sich eine Familiengeschichte auf, die reich an Geschwistern, Konflikten, Konventionen und Geheimnissen ist. Ein sehr gut geschriebenes Buch, das insbesondere die 1920-er und 1930-er Jahre wieder auferstehen lässt.
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Der letzte Freitag im Juni bot all denen etwas, die Bücher fürs Herz als auch zum Lachen mögen: Jürgen Koller hat in seinem Buch 30 Dates in 30 Tagen geschildert, wie er im Laufe des Novembers 2013 versucht hat, mit einem Dating-Marathon die Frau fürs Leben zu finden. Es gab einige Anlässe zur Selbstreflexion, irritierende Momente sowohl für ihn als auch für die eine oder andere Frau und viele schöne Erlebnisse. Fairerweise wurden auch die jeweiligen Frauen nach ihrer Meinung befragt. Koller hat ein sehr unterhaltsames SP-Buch veröffentlicht, das sich bestens für einige entspannte Lesestunden eignet.
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