Jede Woche stelle ich ein Buch vor, das ich gelesen habe und das mich auf irgendeine Weise berührt hat.
Freitag, 28. Februar 2020
# 231 - Das Leben der Gräfin: eine Biografie über eine der einflussreichsten Journalistinnen Deutschlands
Marion Gräfin Dönhoff war lange Jahre Herausgeberin und Chefredakteurin der Wochenzeitung DIE ZEIT und eine einflussreiche Publizistin, die mit den Mächtigsten ihrer Zeit Kontakt hatte und mit vielen von ihnen befreundet war. Gleichzeitig wurde ihre eine etwas unterkühlte Aura nachgesagt. Die Herausgeberin der Frauenzeitschrift EMMA, Alice Schwarzer, hat noch zu Lebzeiten Dönhoffs eine Biografie über sie geschrieben: Marion Dönhoff - ein widerständiges Leben.
Marion Dönhoff wurde 1909 als jüngstes von sieben Kindern auf Schloss Friedrichstein in der Nähe von Königsberg geboren. Entgegen der damals üblichen Gepflogenheiten bestand sie darauf, das Gymnasium zu besuchen - als einziges Mädchen. So durchsetzungsstark, wie ihr Leben begonnen hatte, sollte es auch weitergehen. Alice Schwarzer hat im Laufe eines Jahres in zahlreichen Gesprächen mit Dönhoff sowie deren Angehörigen und Freunden viele kleine Puzzlestücke zusammengetragen, die sich in diesem Buch zu einem Bild zusammenfügen.
Die Biografie zeigt, unter welchen Umständen Marion Dönhoff die Zeit der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten und den 2. Weltkrieg in Ostpreußen erlebt hat. Schwarzer schildert, dass es da einen kurzen Moment in Dönhoffs Leben gab, in dem dieser die Vorstellung, Sozialismus und Nationalismus miteinander zu verbinden, attraktiv erschien. Sie erlebte Adolf Hitler dann, als er in einer Schule eine Rede hielt:
"Er trat auf, tobte, geiferte und redete, wie ich fand, viel Unsinn. Angewidert kam ich zurück und erklärte (..): 'Ohne mich! Mit denen nie!'"
In dieser Zeit beobachtet sie, dass nur wenige Menschen wussten, was eine Demokratie ausmacht: "Alle hatten nur noch einen Wunsch: den starken Mann am Ruder zu sehen."
Unter abenteuerlichen Umständen musste Marion Dönhoff im Januar 1945 Ostpreußen in Richtung Westen verlassen. 1.200 Kilometer legte sie in klirrender Kälte auf ihrem Pferd zurück, bevor sie in Westfalen ankam. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie nicht nur ihre Heimat, sondern auch eine ganze Reihe Menschen verloren, die ihr wichtig waren: Ihr Bruder und ihre Neffen waren im Krieg gefallen, mehrere Freunde wurden als Verschwörer im Zusammenhang mit dem gescheiterten Attentat vom 20. Juli 1944 hingerichtet. Dönhoff hatte sie unterstützt und es nur ihrem Glück zu verdanken, nicht selbst verhaftet worden zu sein. Die Witwen der Hingerichteten erhielten einige Tage später eine Rechnung über die 'Gebühr für die Todesstrafe' und die 'Kosten der Vollstreckung'. Die vielen schlimmen und existenziellen Erfahrungen hatten das Wesen von Dönhoff verändert, sie war hart geworden.
Alice Schwarzer beschreibt den Weg Marion Dönhoffs nach Hamburg in die Redaktion der ZEIT. Dönhoff berichtet über die Nürnberger Prozesse, die Demontage der Industriebetriebe und den Grund, der sie dazu veranlasste, sich kurzzeitig von der ZEIT abzuwenden: Einer der Mitbegründer und Chefredakteur der Wochenzeitung, Richard Tüngel, fand nichts dabei, dass der Staatsrechtler Carl Schmitt, ein seit 1933 aktives Mitglied der NSDAP, dort Artikel schrieb. Hier wird erneut ihr starke Abneigung gegen den Nationalsozialismus deutlich, der sie ihr ganze Leben lang schreibend Ausdruck gegeben hat.
Man wundert sich zunächst etwas, dass einer bekannten Feministin wie Alice Schwarzer so viel daran lag, sich biografisch einem Menschen wie Marion Dönhoff zuzuwenden, die vom Feminismus nie viel gehalten hat. Im zweiten Teil des Buches findet man ein Interview aus dem Jahr 1995, in dem Schwarzer ihre eigene Verwunderung darüber formuliert hat:
"Es sieht so aus, als würde unser Buch bald erscheinen. Meinen Sie nicht, dass einige Leute erstaunt gucken werden, wenn unserer beider Namen auf einem Buchdeckel stehen?" - Antwort Dönhoff: "Sicher ist das so. Aber das ist mir wurscht."
Wer Marion Dönhoff - ein widerständiges Leben gelesen hat, erfährt nicht nur viel über die 2002 verstorbene Journalistin, sondern bekommt einen tiefen Blick in die deutsche Geschichte. Das Buch wird zum Schluss durch eine Auswahl an von Dönhoff zwischen 1950 und 1995 für die ZEIT verfassten Artikeln abgerundet, in denen sich sehr deutlich erkennen lässt, welche Themen sie bewegt haben.
Marion Dönhoff - ein widerständiges Leben hat mir als vom Verlag Kiepenheuer & Witsch herausgegebenes E-Book vorgelegen. Der Titel wurde zuerst 1996 und dann erneut 2017 veröffentlicht. Das E-Book ist für 9,99 Euro erhältlich, das gebundene Buch kostet 17,95 Euro und das Taschenbuch 9,99 Euro.
Sonntag, 23. Februar 2020
# 230 - Entlang der historischen Seidenstraße
In unserer Zeit ist immer wieder von der "Neuen
Seidenstraße" die Rede, einem Projekt, das von der chinesischen Regierung aus wirtschaftlichen Gründen vorangetrieben wird und in das derzeit schon mehr als 100 Länder eingebunden sind.
Im von Susan Whitfield herausgegebenen Buch Die Seidenstraße - Landschaften und Geschichte geht es allerdings um den Blick zurück bis ca. 200 v. Chr. Innerhalb der folgenden 1.600 Jahre bildeten sich im ganzen afrikanisch-eurasischen Raum überregionale Handelsnetzwerke - sowohl auf Flüssen oder Meeren als auch auf dem Landweg. Nicht nur Seide wurde transportiert, sondern u. a. auch Gewürze, Pelze, Früchte oder Sklaven. Die so entstandenen Handelsbeziehungen zogen den technologischen und kulturellen Austausch zwischen den Völkern nach sich.
Auf einer doppelseitigen Landkarte zu Beginn des Buches sind die Handelsrouten dargestellt. Hier wird deutlich, dass es sich bei der Formulierung "die Seidenstraße" lediglich um eine Vereinfachung handelt, die in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen ist, und nur von einer einzigen Straße keine Rede sein kann.
Schon im 2. Jahrhundert n. Chr. begann die Zeit der Kartographie, die im Laufe der nachfolgenden Jahrhunderte immer besser und vollständiger wurde. So zeigte der in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts auf Mallorca entstandene Katalanische Weltatlas die Welt zwischen China und dem Atlantik so, wie sie damals bekannt war. Der Atlas ist außerdem eine der ersten Fundstellen für die Kompassrose.
Über 80 Autorinnen und Autoren haben mit ihrem Wissen zur Entstehung dieses Buches beigetragen. Die Leser bekommen interessante Informationen über die wichtigsten Handelsstädte von Andalusien bis Osaka und vom Ural bis nach Afrika und Sumatra.
Susan Whitfield hat die Vielzahl der Informationen nicht chronologisch, sondern nach den Landschaften, die von den Handelswegen durchzogen wurden, strukturiert. So erfährt man im Kapitel, das sich der Steppe widmet, viel über die Völker, die in den chinesischen und iranischen Steppengebieten gelebt haben. Es geht hier zum Beispiel um Befestigungen der Römer, die transkaspische Verteidigungskette der Sasaniden vom Elburs-Gebirge im Iran bis zum Kaukasus oder die Herstellung von Goldschmuck mit Motiven aus den Steppen.
Doch Die Seidenstraße - Landschaften und Geschichte hat nicht nur hochinteressante Texte, sondern auch sehr viele schöne Fotos und Karten zu bieten, die das Geschriebene noch anschaulicher machen. Einige Fotos zeige ich hier mit freundlicher Genehmigung des Verlags wbg (Wissenschaftliche Buchgesellschaft) Theiss.
Das Buch ist 2019 in der vorliegenden deutschen Ausgabe erschienen und kostet 50 Euro.
Bildnachweise:
Seidenstraße" die Rede, einem Projekt, das von der chinesischen Regierung aus wirtschaftlichen Gründen vorangetrieben wird und in das derzeit schon mehr als 100 Länder eingebunden sind.
Im von Susan Whitfield herausgegebenen Buch Die Seidenstraße - Landschaften und Geschichte geht es allerdings um den Blick zurück bis ca. 200 v. Chr. Innerhalb der folgenden 1.600 Jahre bildeten sich im ganzen afrikanisch-eurasischen Raum überregionale Handelsnetzwerke - sowohl auf Flüssen oder Meeren als auch auf dem Landweg. Nicht nur Seide wurde transportiert, sondern u. a. auch Gewürze, Pelze, Früchte oder Sklaven. Die so entstandenen Handelsbeziehungen zogen den technologischen und kulturellen Austausch zwischen den Völkern nach sich.
Auf einer doppelseitigen Landkarte zu Beginn des Buches sind die Handelsrouten dargestellt. Hier wird deutlich, dass es sich bei der Formulierung "die Seidenstraße" lediglich um eine Vereinfachung handelt, die in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen ist, und nur von einer einzigen Straße keine Rede sein kann.
Schon im 2. Jahrhundert n. Chr. begann die Zeit der Kartographie, die im Laufe der nachfolgenden Jahrhunderte immer besser und vollständiger wurde. So zeigte der in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts auf Mallorca entstandene Katalanische Weltatlas die Welt zwischen China und dem Atlantik so, wie sie damals bekannt war. Der Atlas ist außerdem eine der ersten Fundstellen für die Kompassrose.
Über 80 Autorinnen und Autoren haben mit ihrem Wissen zur Entstehung dieses Buches beigetragen. Die Leser bekommen interessante Informationen über die wichtigsten Handelsstädte von Andalusien bis Osaka und vom Ural bis nach Afrika und Sumatra.
Susan Whitfield hat die Vielzahl der Informationen nicht chronologisch, sondern nach den Landschaften, die von den Handelswegen durchzogen wurden, strukturiert. So erfährt man im Kapitel, das sich der Steppe widmet, viel über die Völker, die in den chinesischen und iranischen Steppengebieten gelebt haben. Es geht hier zum Beispiel um Befestigungen der Römer, die transkaspische Verteidigungskette der Sasaniden vom Elburs-Gebirge im Iran bis zum Kaukasus oder die Herstellung von Goldschmuck mit Motiven aus den Steppen.
Doch Die Seidenstraße - Landschaften und Geschichte hat nicht nur hochinteressante Texte, sondern auch sehr viele schöne Fotos und Karten zu bieten, die das Geschriebene noch anschaulicher machen. Einige Fotos zeige ich hier mit freundlicher Genehmigung des Verlags wbg (Wissenschaftliche Buchgesellschaft) Theiss.
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Foto 1: Safranfeld im heutigen Kaschmir |
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Foto 2: Das Katharinenkloster am Fuß des Berges Sinai war früher eine Festung, die im 6. Jh. erbaut wurde; seit 2002 UNESCO-Weltkulturerbe |
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Foto 3: Mausoleum des Öldscheitü (reg. 1304 bis 1306), Herrscher der Ilchane, in der damaligen Oasenhausptstadt Soltaniye (Iran); seit 2005 UNESCO-Weltkulturerbe |
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Foto 4: Pilger an der Kaaba; aus einer für Sultan Iskandar 1140/1141 zusammengestellten Sammlung |
Lesen?
Die Seidenstraße - Landschaften und Geschichte ist ein tolles Buch, das man immer wieder zur Hand nehmen kann. Auf mehr als 460 Seiten erfährt man alles Wissenswerte über die früheren Handelswege, was einem internationalen und renommierten Team aus Wissenschaftlern zu verdanken ist.Das Buch ist 2019 in der vorliegenden deutschen Ausgabe erschienen und kostet 50 Euro.
Bildnachweise:
- Foto 1: Roland and Sabine Michaud/akg images
- Foto 2: Robert Harding/Alamy Stock Photo
- Foto 3: Roland and Sabine Michaud/akg images
- Foto 4: Erich Lessing/akg- images
Freitag, 14. Februar 2020
# 229 - Zwischen Baum und Borke: über das Erwachsenwerden

In irgendeiner Rezension über eines seiner Bücher habe ich gelesen, dass Arno Geiger ein sehr wandelbarer Autor ist. Das kann ich nach dem Lesen von Selbstporträt mit Flusspferd unterschreiben.
In diesem Roman steht der 22-jährige Tiermedizin-Student Julian Birk im Mittelpunkt. Er ist für das Studium aus dem ländlichen Vorarlberg nach Wien gezogen und hat sich nach einer längeren Beziehung von seiner Freundin Judith getrennt. Oder sie sich von ihm, das hängt von der jeweiligen Perspektive ab.
Mit Judith lief Julians Leben in geordneten Bahnen und war vertraut. Die Vertrautheit zwischen den beiden ist mit der Trennung schlagartig verschwunden. Julian fühlt sich einsam und unsicher und nimmt das Angebot seines Kommilitonen Tibor an, sich während dessen Urlaubs vertretungsweise um ein Zwergflusspferd zu kümmern. Der ehemalige Rektor der Universität, Prof. Beham, war bereit, das Tier bei sich aufzunehmen, bis eine geeignete Lösung für dessen Unterbringung gefunden sein würde.
Prof. Beham ist todkrank und verbringt seine Tage zu Hause im Rollstuhl. Seine ständigen Begleiter sind der Beaujolais und Schmerzmittel. Mit seiner Tochter Aiko, die in Paris als Journalistin arbeitet und ihn besucht, verbindet Beham eine Art Hassliebe. Julian verliebt sich in die fünf Jahre ältere Frau und versteigt sich in die von Anfang an aussichtslose Hoffnung, mit ihr eine dauerhafte Beziehung führen zu können. Als sie abreist, erzählt sie ihm von ihrer Schwangerschaft. Wer der Vater ist, bleibt offen.
Da das Geld knapp und das Wohnen in Wien teuer ist, teilt sich Julian mit der Studentin Nicki eine Wohnung in der Nähe des Naschmarkts. Je weiter die Handlung fortschreitet, desto mehr wird er von ihr in die Defensive gedrängt und fühlt sich in der Wohnung immer weniger zuhause.
Der Roman hat keine wirkliche Handlung. Es passiert zwar etwas, aber eher um Julian herum. Das Flusspferd, dass sich im Behamschen Garten im Schlamm suhlt, im Teich badet und ansonsten seine Tage mit fressen und schlafen verbringt, ist in seinem Tun zielgerichteter als Julian. Der junge Mann wartet darauf, dass sich etwas in seinem Leben ereignet, was diesem eine positive Wendung gibt, trudelt aber durch den Wiener Sommer wie ein Blatt im Wind.
Da ist da draußen, außerhalb Julians Dunstkreis, eine ganze Menge mehr los: In der nordossetischen Stadt Beslan werden Lehrerinnen und Schüler einer Schule als Geiseln genommen, in Weimar brennt die Anna Amalia Bibliothek, der Hurrikan Frances nimmt Kurs auf die Bahamas und in Athen finden die Olympischen Spiele statt. Julian nimmt diese Nachrichten zur Kenntnis, aber keine schafft es wirklich, seine Lethargie zu durchdringen und ihn zu erreichen. Er ist gedanklich voll mit seiner Selbstfindung, Ziellosigkeit und Orientierungslosigkeit beschäftigt.
Selbstporträt mit Flusspferd ist ein Coming-of-Age-Roman mit einem langweiligen, planlosen und passiven Protagonisten. Das ist zu viel Banalität auf einmal.
Lesen?
Arno Geiger ja, dieses Buch kann jedoch ausgelassen werden.
Selbstporträt mit Flusspferd ist 2015 im Hanser Verlag erschienen und kostet 19,90 Euro, als E-Book 10,99 Euro.
Freitag, 7. Februar 2020
# 228 - Wie es sich zwischen den Fronten lebt
Der ukrainische Schriftsteller Andrej Kurkow beschreibt in seinem Roman Graue Bienen die Leiden der zivilen Bevölkerung in den Zeiten des Krieges in der Ukraine. Die Handlung ist in der sogenannten "Grauen Zone" angesiedelt: Das Gebiet mit einer Länge von ca. 450 Kilometern, in dem sich etwa 100 Dörfer befinden, ist so etwas wie eine Pufferzone zwischen der ukrainischen Armee und den für Russland kämpfenden Separatisten. Beide Seiten beanspruchen es für sich.
Im Mittelpunkt des Romans stehen zwei Männer, die nach drei Kriegsjahren hier allein in einem Dorf im Niemandsland leben. Alle ihre Nachbarn sind längst geflohen. Seit ihrer Kindheit sind die beiden verfeindet, aber im Laufe der Zeit hat diese Feindschaft Rost angesetzt: Sie sind jetzt beide um die 50, Frührentner und allein. Der Mangel an vielem, was vor dem Krieg selbstverständlich war, zwingt sie zur Sparsamkeit und Improvisation. Auch die Einsamkeit und die Angst, unter Beschuss zu geraten, bringt sie einander allmählich näher. Der fast tägliche Geschützdonner ist längst Teil ihres normalen Alltags geworden.
Für den einen von ihnen, Sergej Sergejitsch, sind seine Bienen sein Lebensinhalt, nachdem er von seiner Frau und seiner Tochter verlassen wurde. Der Honig lässt sich gegen andere Lebensmittel tauschen und hin und wieder kommen zahlende Kunden, die von der Heilkraft der Bienen gehört haben und auf den Bienenkörben schlafen wollen.
Sergej interessiert sich nicht für die Ursachen des Krieges, er nimmt ihn nur als Dauerstörung seines Lebens wahr. Das scheinen auch die Bienen zu tun: Die häufigen Detonationen in der Umgebung stören die Tiere in den Bienenkörben in ihrer Winterruhe. Sergej befürchtet, dass die aufgeregten Bienen sich in alle Winde zerstreuen und er sie verlieren könnte, wenn er sie aus den Körben ließe. Also beschließt der Imker im anbrechenden Frühling, seinen Tieren einen ruhigen Platz zu suchen, und fährt mit den Bienenkörben im Anhänger Richtung Westen.
Sergej macht nach einigen Stunden Autofahrt auf einer Lichtung in der Nähe eines Dorfs halt. Zunächst lässt sich alles gut an: Den Bienen geht es gut, die Ladeninhaberin des Dorfes versorgt ihn mit Essen und menschlicher Nähe. Aber für die Einheimischen ist er ein Fremder, manche vermuten sogar, er sei ein Flüchtling. Als ihm ein vom Krieg traumatisierter junger Mann eines Nachts sämtliche Autoscheiben zertrümmert, reist Sergej mit seinen Bienen weiter.
Sergejs nächste Station ist auf der Krim. Dass er in dem von Russland annektierten Gebiet als Ausländer behandelt werden würde, war ihm vorher nicht bewusst. Sergej hat vor mehr als 20 Jahren während eines Bienenzüchterkongresses Achtem Mustafajew, einen Krimtartaren, kennengelernt. Dort angekommen erfährt er, dass sein damaliger Zimmergenosse zwei Jahre zuvor vom FSB verschleppt wurde und seine Familie seitdem kein Lebenszeichen von ihm erhalten hat. Achtems Frau und Kinder sind gegenüber Sergej hilfsbereit und gastfreundlich, aber die Situation der Familie verschärft sich während seiner Anwesenheit. So sehr ihm die Landschaft gefällt, so sehr spürt er, dass er auch hier ein Fremder ist: sowohl für die Tartaren als auch für die Russen, die ihm misstrauen, weil er zu Tartaren Kontakt hat. Sein Wunsch, alles möge wieder so sein wie vor dem Ausbruch des Krieges, verstärkt sich.
Die Bienen werden für den Imker mit jeder Erfahrung, die er während seiner Fahrt macht, zu einem immer größeren Vorbild: An ihnen lässt sich erkennen, wie ein geordnetes und produktives Staatswesen funktioniert. Ihr Leben ist gewissermaßen der Gegenentwurf zu den ungeordneten und gewalttätigen Zuständen in der Ostukraine.
Lesen?
In Graue Bienen bringt Andrej Kurkow seinen Lesern das Leben der Menschen näher, die in der Öffentlichkeit fast nicht wahrgenommen werden. Die Bewohner der Grauen Zone sind von allem abgeschnitten, was das Leben, das wir für normal halten, ausmacht: Es gibt weder Strom noch fließendes Wasser, es gibt keine Läden, in denen Lebensmittel gekauft werden könnten, es gibt keine Post und keine Geldausgabe, viele Wohnhäuser und öffentliche Gebäude wurden zerstört. Wovon es reichlich gibt, ist die Angst, versehentlich in eine Tretmine zu geraten oder von einem Heckenschützen getötet zu werden. Diese dauerhaft angespannte Atmosphäre, gepaart mit einem großen Durchhaltewillen und einer gewissen Portion Phlegma wird von Kurkow sehr gut vermittelt.
Andrej Kurkow hat sich mit seinen russlandkritischen Büchern bei der dortigen Regierung keine Freunde gemacht. Seit einigen Jahren dürfen sie nicht mehr nach Russland eingeführt werden, weil der Autor auf einer schwarzen Liste steht. Es ist Kurkow zu wünschen, dass er mit seinem Buch sein Ziel erreicht: dass sich die Weltöffentlichkeit wieder dem Ukrainekonflikt zuwendet und ihn aus seinem aktuell eingefrorenen Zustand dem Frieden zuführt.
Graue Bienen ist 2019 im Diogenes Verlag erschienen und kostet als gebundene Ausgabe 24 Euro sowie als E-Book 20,99 Euro.
Sonntag, 2. Februar 2020
# 227 - Michelle Obama: das Leben als FLOTUS
Becoming - meine Geschichte heißt die
Autobiographie der früheren First Lady der USA Michelle Obama. Der Titel beschreibt gut, was sie ausmacht: das Streben, allen zu zeigen, was in ihr steckt, über alle Widerstände, die sich ihr aufgrund ihrer Hautfarbe und sozialen Herkunft in den Weg stellen, hinweg.
Michelle Obama beschreibt in ihrem Buch ihre Herkunft so genau, dass man sich gut in ihre Welt als Kind und junge Frau hineinversetzen kann. Es ist in drei große Abschnitte eingeteilt: Becoming Me - Ich werden, Becoming Us- Wir werden und Becoming More - Mehr werden. Sie beginnt mit den Verhältnissen, in denen sie aufwuchs, zusammen mit ihren Eltern und ihrem Bruder in einer beengten Wohnung im Chicagoer Stadtteil South Shore. Der früh an Multipler Sklerose erkrankte Vater arbeitete für die Wasserwerke, die Mutter kümmerte sich um den Haushalt und die Kinder. Den Eltern lag sehr daran, dass es ihren Kindern trotz der Einfachheit an nichts fehlte und sie eine Ausbildung erhielten, die ihren Begabungen entsprach.
Michelle Obama beschreibt, wie sie an vielen Stationen ihres Lebens den nagenden Zweifel in sich spürte: Bin ich gut genug? Kann ich die in mich gesetzten Erwartungen erfüllen? Immer wieder wurde ihr deutlich vor Augen geführt, dass man einer Schwarzen weniger zutraute; wenn sie dazu auch noch arm war, waren die Chancen noch geringer, einen anspruchsvollen Bildungsweg einzuschlagen und einen ausfüllenden Beruf auszuüben. Die Selbstzweifel wurden der späteren First Lady praktisch in die Wiege gelegt: Ihr Ur-Urgroßvater war ein Sklave gewesen, ihr Großvater war bei dem Versuch, sich beruflich weiterzuentwickeln, gegen unsichtbare Wände gelaufen und hatte irgendwann resigniert.
Obama erzählt aus ihrem Leben mit einer großen Offenheit: wie sie es geschafft hat, durch Fleiß und Disziplin sozial aufzusteigen, wie sie Barack Obama kennengelernt hat und wie dieser begann, sich politisch zu betätigen. Sie schreibt über ihren beruflichen Erfolg als Ivy-League-Absolventin in einer renommierten Anwaltskanzlei und dem Gefühl, sich dort auf dem falschen Weg zu befinden. Ihre Leser erfahren von den Tragödien in der Familie und im Freundeskreis, von Zusammenhalt in diesem Umfeld und von Niedertracht, wenn es um politische Auseinandersetzungen ging. Vieles davon ist auch in den deutschen Medien ein Thema gewesen, einiges ist jedoch so persönlich, dass es erst durch dieses Buch den Weg in die Öffentlichkeit gefunden hat.
Michelle Obama hat ihre Nebenrolle als FLOTUS dazu genutzt, Initiativen aufzubauen, die benachteiligte Menschen unterstützen sollten. Dabei bekam sie prominente Unterstützung z. B. von Jill Biden, der Ehefrau des damaligen Vize-Präsidenten Joe Biden. Diese Initiativen nahmen einen erfolgreichen Verlauf, weil Michelle Obama es verstand, mithilfe ihres eigenen Stabes dicke Bretter zu bohren und sie beharrlich bei der Sache blieb. Doch an erster Stelle stand für sie immer das Wohlergehen ihrer beiden Töchter.
So sehr Michelle Obama lange Zeit an sich selbst gezweifelt hat, so sehr bewundert sie ihren Mann. Mit Ausnahme seines Hangs zur Unordnung und seiner Probleme mit der Pünktlichkeit hat sie für ihn nur Bewunderung übrig. Auch seine Arbeit als US-Präsident stellt sie in ein durchweg positives Licht. Mit vollem Unverständnis reagiert sie auf die Versuche der republikanischen Abgeordneten, Obamas Reformen nur deshalb zu torpedieren, weil sie von ihm als Präsidenten der Demokratischen Partei kamen. Mit dem Verstand war es schließlich nicht zu erklären, dass zum Beispiel einem Gesetz, in dem es um die Reduzierung des Übergewichts von Kindern und Jugendlichen ging, von den Republikanern Steine in den Weg gelegt wurden. Das sind allerdings Mechanismen, die sich auch außerhalb der USA beobachten lassen.
Obama beschreibt, mit welchen Einschränkungen, aber auch Privilegien es verbunden ist, als Präsidentenfamilie im Weißen Haus zu leben. Man wird rund um die Uhr versorgt, kann aber wegen der strengen Sicherheitsbestimmungen so gut wie keinen Schritt machen, der nicht unter den Augen des Secret Services stattfindet. Spontan zu sein ist nicht mehr möglich. Damit die Töchter einen halbwegs normalen Alltag hatten, wurden die sehr strengen Regeln für sie an manchen Stellen gelockert.
Es ist kein Geheimnis, dass Michelle Obama mit der Präsidentschaft von Donald Trump hadert. Als er den Wahlkampf gegen Hillary Clinton gewann, war ihr unbegreiflich, wie auch Frauen und Menschen mit nicht-weißer Hautfarbe diesem frauenverachtenden Rassisten ihre Stimme geben konnten. Sie nimmt ihm besonders übel, das Gerücht, Barack Obama sei nicht in den USA geboren worden und darum kein US-Bürger, befeuert zu haben. Damit hatte er nicht nur den Präsidenten, sondern auch dessen Familie ins Fadenkreuz potentieller durchgeknallter Attentäter gerückt: "Mit seinen bösartigen Unterstellungen gefährdete Donald Trump die Sicherheit meiner Familie. Und das werde ich ihm nie verzeihen."
Obama betont an mehreren Stellen ihre Liebe zu ihrem Land, trotz seiner Widrigkeiten und Widersprüchlichkeit. Eine dieser Widrigkeiten hatte sich am Wahltag gezeigt, der Trump zum 45. Präsidenten der USA machte: Seine Gegnerin Clinton hatte zwar fast drei Millionen mehr Stimmen, aber der künftige POTUS konnte eine größere Zahl von Wahlmännern hinter sich vereinen.
Michelle Obama betont mehrmals, dass sie für ein politisches Amt nicht zur Verfügung steht. Diese reservierte Haltung gegenüber der Politik zieht sich durch ihr ganzes Buch. Die Jahre im Weißen Haus bewertet sie jedoch grundsätzlich positiv; lediglich die Amtsübergabe an den Nachfolger ihres Mannes nahm sie mit Sorge wahr: Auf der Tribüne, auf der sich die vom frisch gewählten Präsidenten ausgesuchten Gäste befanden, bemerkte sie eine Eintönigkeit, wie sie sie bei früheren Amtseinführungen beobachtet hatte - weiß und männlich dominiert. Doch sie hat sich vorgenommen, sich den Optimismus, der sie immer begleitet hat, zu bewahren.
Becoming - meine Geschichte ist ein sehr interessanter Blick in das Leben der Familie Obama und den Werdegang von Michelle. Der Titel ist flüssig geschrieben und dicht dran, ein Pageturner zu sein. Was ein bisschen bremst, ist die Kritiklosigkeit der Autorin, wenn es um ihren Mann geht (siehe oben) und dieser immer mal wieder aufflackernde spezielle US-amerikanische Heimat-Pathos, den man auch in von dort stammenden Heldenfilmen findet.
Becoming - meine Geschichte ist 2018 bei Goldmann erschienen und kostet als gebundenes Buch 26 Euro sowie als E-Book 14,99 Euro.
Autobiographie der früheren First Lady der USA Michelle Obama. Der Titel beschreibt gut, was sie ausmacht: das Streben, allen zu zeigen, was in ihr steckt, über alle Widerstände, die sich ihr aufgrund ihrer Hautfarbe und sozialen Herkunft in den Weg stellen, hinweg.
Ein Leben mit Höhen und Abgründen
Barack Obama war von 2009 bis 2017 Präsident der USA. Ein Amt, das seine Familie unweigerlich mit ins Boot holte, insbesondere seine Frau Michelle. Und das, obwohl diese Rolle nicht das war, was sie sich ursprünglich für ihr Leben vorgestellt hatte.
Michelle Obama beschreibt in ihrem Buch ihre Herkunft so genau, dass man sich gut in ihre Welt als Kind und junge Frau hineinversetzen kann. Es ist in drei große Abschnitte eingeteilt: Becoming Me - Ich werden, Becoming Us- Wir werden und Becoming More - Mehr werden. Sie beginnt mit den Verhältnissen, in denen sie aufwuchs, zusammen mit ihren Eltern und ihrem Bruder in einer beengten Wohnung im Chicagoer Stadtteil South Shore. Der früh an Multipler Sklerose erkrankte Vater arbeitete für die Wasserwerke, die Mutter kümmerte sich um den Haushalt und die Kinder. Den Eltern lag sehr daran, dass es ihren Kindern trotz der Einfachheit an nichts fehlte und sie eine Ausbildung erhielten, die ihren Begabungen entsprach.
Michelle Obama beschreibt, wie sie an vielen Stationen ihres Lebens den nagenden Zweifel in sich spürte: Bin ich gut genug? Kann ich die in mich gesetzten Erwartungen erfüllen? Immer wieder wurde ihr deutlich vor Augen geführt, dass man einer Schwarzen weniger zutraute; wenn sie dazu auch noch arm war, waren die Chancen noch geringer, einen anspruchsvollen Bildungsweg einzuschlagen und einen ausfüllenden Beruf auszuüben. Die Selbstzweifel wurden der späteren First Lady praktisch in die Wiege gelegt: Ihr Ur-Urgroßvater war ein Sklave gewesen, ihr Großvater war bei dem Versuch, sich beruflich weiterzuentwickeln, gegen unsichtbare Wände gelaufen und hatte irgendwann resigniert.
Obama erzählt aus ihrem Leben mit einer großen Offenheit: wie sie es geschafft hat, durch Fleiß und Disziplin sozial aufzusteigen, wie sie Barack Obama kennengelernt hat und wie dieser begann, sich politisch zu betätigen. Sie schreibt über ihren beruflichen Erfolg als Ivy-League-Absolventin in einer renommierten Anwaltskanzlei und dem Gefühl, sich dort auf dem falschen Weg zu befinden. Ihre Leser erfahren von den Tragödien in der Familie und im Freundeskreis, von Zusammenhalt in diesem Umfeld und von Niedertracht, wenn es um politische Auseinandersetzungen ging. Vieles davon ist auch in den deutschen Medien ein Thema gewesen, einiges ist jedoch so persönlich, dass es erst durch dieses Buch den Weg in die Öffentlichkeit gefunden hat.
Michelle Obama hat ihre Nebenrolle als FLOTUS dazu genutzt, Initiativen aufzubauen, die benachteiligte Menschen unterstützen sollten. Dabei bekam sie prominente Unterstützung z. B. von Jill Biden, der Ehefrau des damaligen Vize-Präsidenten Joe Biden. Diese Initiativen nahmen einen erfolgreichen Verlauf, weil Michelle Obama es verstand, mithilfe ihres eigenen Stabes dicke Bretter zu bohren und sie beharrlich bei der Sache blieb. Doch an erster Stelle stand für sie immer das Wohlergehen ihrer beiden Töchter.
So sehr Michelle Obama lange Zeit an sich selbst gezweifelt hat, so sehr bewundert sie ihren Mann. Mit Ausnahme seines Hangs zur Unordnung und seiner Probleme mit der Pünktlichkeit hat sie für ihn nur Bewunderung übrig. Auch seine Arbeit als US-Präsident stellt sie in ein durchweg positives Licht. Mit vollem Unverständnis reagiert sie auf die Versuche der republikanischen Abgeordneten, Obamas Reformen nur deshalb zu torpedieren, weil sie von ihm als Präsidenten der Demokratischen Partei kamen. Mit dem Verstand war es schließlich nicht zu erklären, dass zum Beispiel einem Gesetz, in dem es um die Reduzierung des Übergewichts von Kindern und Jugendlichen ging, von den Republikanern Steine in den Weg gelegt wurden. Das sind allerdings Mechanismen, die sich auch außerhalb der USA beobachten lassen.
Obama beschreibt, mit welchen Einschränkungen, aber auch Privilegien es verbunden ist, als Präsidentenfamilie im Weißen Haus zu leben. Man wird rund um die Uhr versorgt, kann aber wegen der strengen Sicherheitsbestimmungen so gut wie keinen Schritt machen, der nicht unter den Augen des Secret Services stattfindet. Spontan zu sein ist nicht mehr möglich. Damit die Töchter einen halbwegs normalen Alltag hatten, wurden die sehr strengen Regeln für sie an manchen Stellen gelockert.
Es ist kein Geheimnis, dass Michelle Obama mit der Präsidentschaft von Donald Trump hadert. Als er den Wahlkampf gegen Hillary Clinton gewann, war ihr unbegreiflich, wie auch Frauen und Menschen mit nicht-weißer Hautfarbe diesem frauenverachtenden Rassisten ihre Stimme geben konnten. Sie nimmt ihm besonders übel, das Gerücht, Barack Obama sei nicht in den USA geboren worden und darum kein US-Bürger, befeuert zu haben. Damit hatte er nicht nur den Präsidenten, sondern auch dessen Familie ins Fadenkreuz potentieller durchgeknallter Attentäter gerückt: "Mit seinen bösartigen Unterstellungen gefährdete Donald Trump die Sicherheit meiner Familie. Und das werde ich ihm nie verzeihen."
Obama betont an mehreren Stellen ihre Liebe zu ihrem Land, trotz seiner Widrigkeiten und Widersprüchlichkeit. Eine dieser Widrigkeiten hatte sich am Wahltag gezeigt, der Trump zum 45. Präsidenten der USA machte: Seine Gegnerin Clinton hatte zwar fast drei Millionen mehr Stimmen, aber der künftige POTUS konnte eine größere Zahl von Wahlmännern hinter sich vereinen.
Michelle Obama betont mehrmals, dass sie für ein politisches Amt nicht zur Verfügung steht. Diese reservierte Haltung gegenüber der Politik zieht sich durch ihr ganzes Buch. Die Jahre im Weißen Haus bewertet sie jedoch grundsätzlich positiv; lediglich die Amtsübergabe an den Nachfolger ihres Mannes nahm sie mit Sorge wahr: Auf der Tribüne, auf der sich die vom frisch gewählten Präsidenten ausgesuchten Gäste befanden, bemerkte sie eine Eintönigkeit, wie sie sie bei früheren Amtseinführungen beobachtet hatte - weiß und männlich dominiert. Doch sie hat sich vorgenommen, sich den Optimismus, der sie immer begleitet hat, zu bewahren.
Becoming - meine Geschichte ist ein sehr interessanter Blick in das Leben der Familie Obama und den Werdegang von Michelle. Der Titel ist flüssig geschrieben und dicht dran, ein Pageturner zu sein. Was ein bisschen bremst, ist die Kritiklosigkeit der Autorin, wenn es um ihren Mann geht (siehe oben) und dieser immer mal wieder aufflackernde spezielle US-amerikanische Heimat-Pathos, den man auch in von dort stammenden Heldenfilmen findet.
Becoming - meine Geschichte ist 2018 bei Goldmann erschienen und kostet als gebundenes Buch 26 Euro sowie als E-Book 14,99 Euro.
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